„Spul vor jetzt, komm!“ – Einzelkämpfer von Regisseurin Sandra Kaudelka

DSC_0036-sw
Foto: Stephanie Danne

Mit dem Schulfilmprogramm des internationale Frauenfilmfestivals haben Schulklassen die Möglichkeit, das Festival zu besuchen und im Anschluss über die im Film behandelten Themen zu diskutieren.

Im Programm vom Mittwoch zeigt Sandra Kaudelka mit ihrem Dokumentarfilm „Einzelkämpfer“ die Art und Weise, wie die DDR junge (Nicht-)Talente sucht, ausbildet und zu Olympiasiegern macht. Kaudelka portraitiert dabei ehemalige Olympiasieger, die sich voll und ganz dem autoritären Staat hingaben.
Sportliche Erfolge ermöglichten es ihnen besser zu leben: Viele Länder zu bereisen ist dabei nur eins der Lockmittel, über das sich die jungen Menschen freuten. Dass sie dabei nur gebraucht werden, solange sie „mitziehen“ und teilweise – scheinbar bewusst – körperlich verstümmelt werden, wenn sie sich gegen den Staat wandten, ist die Kehrseite der großen Olympiamedaille.

Stilistisch wechselt Kaudelka – die selbst Leistungssportlerin in der DDR war – zwischen eigenen Aufnahmen (Interviews) sowie Archivaufnahmen. Der etwas zäh anmutende Film, könnte unserer Meinung etwas kürzer gefasst werden und eckt damit auch beim jungen und ungeduldigen Publikum an. Das zeigt sich beim Schulfilmprogramm meist besonders ehrlich, da es direkt mit Zurufen auf Filme reagiert. In der anschließenden Diskussion merkt man glücklicherweise, dass kein grundsätzliches Desinteresse besteht.
Wir fordern: Mehr filmische Bildung an Schulen!