„18:18“ goes Cologne! – Nach der Pressekonferenz im Gespräch mit Betty Schiel
„18:18“ bereitet sich für das internationale Frauenfilmfestival in Köln vor. Das zweijährig zwischen Dortmund und Köln wechselnde Festival, findet dieses Jahr in Köln statt und setzt seinen Länderschwerpunkt auf die „Türkei“. Neben dem Länderschwerpunkt werden Filme in den Sektionen Panorama und begehrt! filmlust queer gezeigt. Im Debüt-Spielfilmwettbewerb gehen fünf Deutschlandpremieren ins Rennen. Für uns Studenten sind vor allem die Workshops, Diskussionen und Werkstattgespräche – die sich intensiv mit dem Medium Film auseinandersetzen – interessant. Das Kamerawerkstattgespräch bietet einen professionellen Einblick in die Kamera- und Beleuchtungsarbeit.
Nach der Pressekonferenz am 14.3.2014 in Köln, sind wir im Gespräch mit Betty Schiel, Kuratorin des Festivals mit Fokus auf den Länderschwerpunkt und der Sektion Panorama. Wir erfahren, dass der Anteil an Filmen, bei denen eine Frau Regie führt, nach wie vor gering ist. In Cannes lief in den letzten Jahren nicht ein Film von einer Regisseurin im offiziellen Wettbewerb. Auf der Berlinale 2014 waren im Wettbewerb vier Beiträge (von 20 Filmen) vertreten.
Auf unsere Frage hin rät uns Betty Schiel: „Ich finde, dass Leute, die Film studieren oder sich mit Kunst oder Medien befassen, soviel sehen sollten wie´s geht und das möglichst im Kino. Wenn Du dir das anguckst, meinetwegen auf dem Laptop oder so, das sieht einfach anders aus. Es gibt auch Filme, die sichten wir vorher, da denkste dir: „hmjoa, ganz nett“ und dann siehst Du das auf der großen Leinwand und dann flasht das voll. Das sind auch Sachen, die funktionieren nur auf der Leinwand, sonst gar nicht. Gerade bei so experimentellen Geschichten. Und ich würde da einfach sagen: Mit ner ganz großen Offenheit ran zu gehen und wenn einen irgendwas irgendwie anmacht, sei es der Titel oder man liest ein bisschen was drüber, einfach total offen zu sein und einfach mal auszuprobieren. Oder komm, du bist jetzt in dem Kino, dann nimmste die nächste Vorstellung gleich mit. Wirklich einzutauchen und jetzt speziell für Leute, die studieren, ist dieses Kamerawerkstattgespräch absolut super. […] Du kriegst da so einen tiefen Einblick, was das eigentlich heißt, Filme zu machen.“
Die Türkei als diesjähriger Länderschwerpunkt ist u.a. dadurch begründet, dass in Deutschland etwa vier Millionen Türken oder Menschen türkischer Herkunft leben, man aber selten Bilder eigener Erzählweisen sieht. Vor allem nach den Gezi-Park-Protesten im vergangenen Jahr fehlen diese. Manchmal findet man auch Antworten oder versteht Dinge, wenn man Filme sieht, die 10 Jahre vor politischen Umbrüchen entstanden sind.
Das Festival findet vom 8.–13. April 2014 in verschiedenen Kinos in Köln statt.
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